trafo verlag 2006, 157 S., ISBN 3-89626-619-5, 12,80 EUR
REZENSIONEN
Lesermeinung bei Amazon von:
Meidinger Hermann
Ihr werdet so lange jung sein, wie euer Herz die Botschaft
der Schönheit, der Kühnheit und des Mutes aufnehmen wird,
die Botschaft der Größe und der Stärke,
die euch von der Welt, von einem Menschen
oder von der Unendlichkeit geschenkt werden."
Mit dieser Grabinschrift beginnt Jürgen Hargens sein Bändchen mit drei
Erzählungen. Mich hat das Bändchen fasziniert und in seinen Bann gezogen.
Die lösungsorientierte Sichtweise des Autors, der als psychologischer
Therapeut arbeitet, findet sich in seinem Büchlein wieder: Das Leben enthält
unendlich viele Optionen: wir müssen sie nur ergreifen und leben.
Dies spiegelt sich in der ersten Erzählung über eine Kindheit in der
Nachkriegszeit, in der erfahrene Armut, gewagte Risiken sowie miterlebter
Tod gleichzeitig Entwicklungsmöglichkeiten und Orientierung bieten und sich
rückblickend in eine optimistische Weltsicht einordnen lassen.
In den beiden anderen Erzählungen wird Eigenbrötelei und skurriles Auftreten
von "Sonderlingen" nicht als Defizit sondern vielmehr als Mut dargestellt,
etwas Besonderes zu sein, als Möglichkeit, verschrobene aber liebenswerte
Individualität auch im Alter zu leben. Die Grenzen zwischen verrücktem
Auftreten und Einzigartigkeit verschwimmen. Die eigenen Ideen zu verfolgen,
auch wenn die Umwelt den Kopf darüber schüttelt und sie belächelt, wird als
bereichernde Selbstverwirklichung geschildert.
Dies alles zeichnet Jürgen Hargens liebevoll und detailreich in einer
einfachen klaren Sprache. Die manchmal altmodisch anmutende Wortwahl passt
zu den Figuren und der Zeit, die dargestellt wird.
Lesermeinung bei Amazon von: H.
Fischer
Ich habe das Buch mit Freude, Genuss und Spannung gelesen und habe viele
Anregungen bekommen. Ich kann nur sagen, dass der Ankündigungstext des
Verlages genau dem entspricht, was das Buch hergibt: " Jung im Alter", so
könnte man diese Erzählungen von Jürgen Hargens auch betiteln. In der für
ihn typischen Art-genau beobachtend, menschlich, einfühlsam, respektvoll
und immer mit einem augenzinkerndem Humor - lässt uns Hargens teilhaben, wie
Menschen ihr Leben, jung und alt, gestalten, leben, genießen, erleiden und
erleben.
Als Mensch und Leser, fühle ich mich angerührt von den vielen Facetten, die
in den drei unterschiedlichen Erzählungen auftauchen und die auf jeden Fall
mir einen anderen und positiveren Blick auf die vor mir liegenden Jahre
gestatten.
Empfehlenswert. Regt an zum Nach- und Weiterdenken und liest sich angenehm
leicht.
Lesermeinung bei Amazon von: G.
Brodersen
"Motorrad und andere Geschichten" enthält drei Geschichten, die in Umfang
und Inhalt unterschiedlich und - wie von Autor Jürgen Hargens gewohnt -
vielseitig sind.
Die erste und längste Geschichte Meine Leben" beschreibt das Aufwachsen des
Erzählers in der Nachkriegszeit. Verzichtet wird dabei weder auf die
Beschreibung des sozialen Umfeldes noch auf ganz persönliche Erfahrungen und
Gedanken des Erzählers. Die Geschichte wird als Rückblick erzählt, was
zwischenzeitliche Kommentare und Sprünge in die Gegenwart ermöglicht,
wodurch zusätzliche Brisanz entsteht.
In der zweiten Geschichte wird ein älterer Mann vorgestellt, der eine
erstaunliche Beziehung zu seinem Motorrad aufgebaut hat. Diese lässt sich
mit dem Aufenthalt in einem Altersheim jedoch schwer vereinbaren, weshalb
eine Flucht die einzige Möglichkeit zu sein scheint...
In der dritten und letzten Geschichte Telefon" steht ein Frühstück im
Mittelpunkt der Erzählung. Diese erstaunliche Mahlzeit eines Mannes mit
einem älteren und, sagen wir einmal, nicht durchschnittlichen Dorfbewohner
sorgt allerdings für ein gründliches Überdenken der Ansichten und
Einstellungen des erst Genannten.
Jürgen Hargens überzeugt mit klug ausgewählten Inhalten und
herauszustellendem einfühlsamem Erzählstil, dem weder der nötige Humor noch
die nicht zu leugnende Ernsthaftigkeit fehlt.
An- aber auch Einsichten werden überzeugend dargestellt, so dass beim Leser
hin und wieder ein merkwürdiges, aber grundlegendes Gefühl des
Verständnisses entsteht.
Buchbesprechung von Helga Beyer für die
Büchereifachstelle der Ev. Kirche von Westfalen. Buchvorstellungen von
Neuerscheinungen 2007-2008, Ausgabe v. 30.08.2008, S. 6
Drei Erzählungen über die Unwägbarkeiten
des Lebens. - Ein 54jähriger Mann hält Rückschau auf die Zeiten seiner
Kindheit, indem er die Stadt, in der er aufgewachsen ist, besucht und seine
Erinnerungen durchdenkt, um seiner Midlife-Crisis zu entgehen. Ein alter
Mann, dessen bester Freund ein Motorrad ist, von dem er sich auch im
Altersheim nicht trennen will, macht sich auf den Weg und trifft auf eine
neue Liebe zu einer etwas merkwürdigen alten Dame. Und in der dritten
Erzählung wird eine anrührende Begegnung zwischen einem jungen Mann und
einem altersverwirrten Mann geschildert. - Knapper, sachlicher,
interessanter Sprachstil. Für jede Bücherei geeignet, auch als
Impulsgeschichten für Gruppengespräche empfohlen.(HB)
[Abdruck mit frdl. Genehmigung der Leiterin der
Büchereifachstelle, Frau Dörte Melzer]
Buchbesprechung von Hans Fischer (Hamburg), erschienen bei: amazon.de, Januar 2007
"Freude im Alter … und beim Lesen
Ich habe das Buch mit Freude, Genuss und Spannung gelesen und habe viele Anregungen bekommen. Ich kann nur sagen, dass der Ankündigungstext des Verlages genau dem entspricht, was das Buch hergibt: „Jung im Alter, so könnte man diese Erzählungen von Jürgen Hargens auch betiteln. In der für ihn typischen Art – genau beobachtend, menschlich, einfühlsam, respektvoll und immer mit einem augenzwinkerndem Humor – lässt uns Hargens teilhaben, wie Menschen ihr Leben, jung und alt, gestalten, leben, genießen, erleiden und erleben.“
Als Mensch und Leser fühle ich mich angerührt von den vielen Facetten, die in den drei unterschiedlichen Erzählungen auftauchen und die auf jeden Fall mir einen anderen und positiveren Blick auf die vor mir liegenden Jahre gestatten.
Empfehlenswert. Regt an zum Nach- und Weiterdenken und liest sich angenehm leicht.
Buchbesprechung von Dr. Ernst Hansen-Magnusson, Poststr. 2, 24997 Wanderup, vorgesehen: Ärzteblatt Schleswig-Holstein, August 2007, S. 32
"Von Möglichkeiten und Erweiterungen … auch im Alter
Jürgen Hargens hat sich durch etliche, sehr praktisch orientierte, hilfreiche und im besten Sinne ratgebende Bücher einen Namen gemacht (S-H Ärzteblatt, 8-2003, S. 30/31). Hier nun legt er nach seinem Roman Erwach(s)en sein zweites Werk mit drei Erzählungen vor. Es gibt nur wenige Psychotherapeuten, die den Weg wählen, ihr Wissen auch in Form gut lesbarer Unterhaltung weiter zu geben und dieses Buch gehört für mich dazu. Hargens widmet sich einem hoch aktuellen Thema – dem Alter.
In der ersten Geschichte, Meine Leben (Plural, denn es gibt viele unterschiedliche Perspektiven auf scheinbar dasselbe Leben), sucht der Protagonist schon vor dem Anraten seines Psychotherapeuten die Stätten seiner Kindheit auf und lässt uns an seinen Erinnerungen teilhaben. Er entwirft ein Entwicklungsbild, das sich am Ende – obwohl dieselben Fakten gelten – von dem Bild des Psychotherapeuten grundlegend unterscheidet. So endet die Erzählung trotz gegenteiliger diagnostischer Schlüsse positiv: „… ich werde … mein Leben weiter leben. Denn das ist und bleibt, was es war und ist: mein Leben.“ Und so übernimmt der Protagonist wieder die Verantwortung für sich.
Das Motorrad erzählt von einem 75jährigen Engländer, der es im staatlichen Altenheim nicht aushält, weil er nicht bereit ist, die Einschränkungen und Begrenzungen, die ihm dort auferlegt werden, zu akzeptieren. So fährt er durch Europa, landet in Süddeutschland bei einer allein erziehenden Mutter, wo er Quartier für eine Nacht findet und erlebt viele Überraschungen, die auch im Alter möglich bleiben.
Das Telefon bringt zwei sehr unterschiedliche Dorfbewohner zusammen – einen wohlsituierten mittelalterlichen Mann und einen alten Eigenbrötler – zunächst am Telefon und dann beim Frühstück. Diese Begegnung so unterschiedlicher Welten ist nicht einfach, doch gelingt Hargens eine sehr einfühlsame und respektvolle Beschreibung, die zum Nach- und Weiterdenken anregt.
Ich kann diesen Erzählband
sehr empfehlen. Er ist in einem angenehmen, leicht und gut lesbaren Stil
geschrieben, zieht den Leser ins Geschehen hinein, lässt eigene Bilder
entstehen, macht Mut, ohne deshalb schönfärberisch zu sein und zeichnet
einfühlsam und respektvoll mögliche Lebensbilder – auch im und für das
Alter."
Besprechung von
G. Brodersen (Würzburg), Januar 2007
"Genau
das Richtige für kühle Winterabende!!,
„Motorrad und andere Geschichten" enthält drei Geschichten, die in
Umfang und Inhalt unterschiedlich und - wie von Autor Jürgen Hargens
gewohnt - vielseitig sind.
Die erste und längste Geschichte Meine Leben" beschreibt das
Aufwachsen des Erzählers in der Nachkriegszeit. Verzichtet wird dabei weder
auf die Beschreibung des sozialen Umfeldes noch auf ganz persönliche
Erfahrungen und Gedanken des Erzählers. Die Geschichte wird als Rückblick
erzählt, was zwischenzeitliche Kommentare und Sprünge in die Gegenwart ermöglicht,
wodurch zusätzliche Brisanz entsteht.
In der zweiten Geschichte wird ein älterer Mann vorgestellt, der eine
erstaunliche Beziehung zu seinem Motorrad aufgebaut hat. Diese lässt sich
mit dem Aufenthalt in einem Altersheim jedoch schwer vereinbaren, weshalb
eine Flucht die einzige Möglichkeit zu sein scheint...
In der dritten und letzten Geschichte Telefon" steht ein Frühstück im
Mittelpunkt der Erzählung. Diese erstaunliche Mahlzeit eines Mannes mit
einem älteren und, sagen wir einmal, nicht durchschnittlichen Dorfbewohner
sorgt allerdings für ein gründliches Überdenken der Ansichten und
Einstellungen des erst Genannten.
Jürgen Hargens überzeugt mit klug ausgewählten Inhalten und
herauszustellendem einfühlsamem Erzählstil, dem weder der nötige Humor
noch die nicht zu leugnende Ernsthaftigkeit fehlt. An- aber auch Einsichten
werden überzeugend dargestellt, so dass beim Leser hin und wieder ein merkwürdiges,
aber grundlegendes Gefühl des Verständnisses entsteht.
Buchbesprechung von Dipl.-Psych. Hermann Meidinger, erschienen bei: amazon.de, (vorgesehen: Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung), Januar 2007
„Ihr werdet so lange jung sein, wie euer Herz die Botschaft
der Schönheit, der Kühnheit und des Mutes aufnehmen wird,
die Botschaft der Größe und der Stärke,
die euch von der Welt, von einem Menschen
oder von der Unendlichkeit geschenkt werden.“
Mit dieser Grabinschrift beginnt Jürgen Hargens sein Bändchen mit drei Erzählungen. Mich hat das Bändchen fasziniert und in seinen Bann gezogen. Die lösungsorientierte Sichtweise des Autors, der als psychologischer Therapeut arbeitet, findet sich in seinem Büchlein wieder: Das Leben enthält unendlich viele Optionen: wir müssen sie nur ergreifen und leben.
Dies spiegelt sich in der ersten Erzählung über eine Kindheit in der Nachkriegszeit, in der erfahrene Armut, gewagte Risiken sowie miterlebter Tod gleichzeitig Entwicklungsmöglichkeiten und Orientierung bieten und sich rückblickend in eine optimistische Weltsicht einordnen lassen.
In den beiden anderen Erzählungen wird Eigenbrötelei und skurriles Auftreten von „Sonderlingen“ nicht als Defizit sondern vielmehr als Mut dargestellt, etwas Besonderes zu sein, als Möglichkeit, verschrobene aber liebenswerte Individualität auch im Alter zu leben. Die Grenzen zwischen verrücktem Auftreten und Einzigartigkeit verschwimmen. Die eigenen Ideen zu verfolgen, auch wenn die Umwelt den Kopf darüber schüttelt und sie belächelt, wird als bereichernde Selbstverwirklichung geschildert.
Dies alles zeichnet Jürgen Hargens liebevoll und detailreich in einer einfachen klaren Sprache. Die manchmal altmodisch anmutende Wortwahl passt zu den Figuren und der Zeit, die dargestellt wird.
Vorstellung auf der Website von F.I.S.A.
- Flensburger Institut für systemisches
Arbeiten -
http://www.fisaflensburg.de/html/j_hargens_motorrad.htmll
"Jung im Alter, so könnte man diese Erzählungen von Jürgen Hargens
auch betiteln.In der für ihn typischen Art -genau beobachtend, menschlich,
einfühlsam,respektvoll und immer mit einem augenzwinkernden Humor - lässt
uns Hargens teilhaben, wie Menschen ihr Leben, jung und alt, gestalten,
leben, genießen, erleiden und erleben.
Alt trifft Jung - solche Begegnungen laufen nicht nur sehr unterschiedlich
ab, sondern lassen sich aus verschidenen Blickwinkeln auch “ ganz
anders” begreifen.
Christian Watzmann, ein gutsituierter Mann in und mit einer sog.
Midlife-Krise erzählt in Meine Leben von seinen Erinnerungen an seine
Kindheit in der Nachkriegszeit und beschreibt zugleich wie unterschiedlich -
je nach Blickwinkel, Profession und Interesse - solche Erinnerungen bewertet
werden und sich auf das eigene Leben auswirken.
Das Motorrad ist Theo Walkers bester Freund und doch reicht das nicht aus,
denn ein Motorrad als Zimmergenosse und Mitbewohner in einem Altenheim
scheint dann doch zu ungewöhnlich.
Also hat sich der 75 Jährige Theo Walker mit seinem Motorrad aufgemacht und
macht damit zugleich ganz andere Möglichkeit auf.
Ein Telefon kann zu höchst ungewöhnlichen Begegnungen führen, zu
Begegnungen, die viele eigene Erfahrungen verändern und bereichern können.
Winfried Schlüter trifft Max Benrath, einen alten Eigenbrötler, der in
einem kleinen Dorf ein unauffälliges Leben führt. Ein gemeinsames Frühstück
verändert viel im Denken und Erleben des Winfried Schlüter."
Besprechung bei AMAZON.de von
H.
Oehne "cce12"
"Drei Geschichten : Der Autor erzählt und beschreibt in der
ersten, etwas längeren Geschichte – wie zur Zeit diverse andere Autoren
auch – das alltägliche Aufwachsen unter den Nachkriegsbedingungen: die
Spiele und Ängste der Kinder, der (harte) Erziehungsstil der Eltern, die
sozialen Bedingungen des kindlichen Umfeldes, Krankheiten, Mädchen usw.
Die Vorliebe des Autors für ältere und eigenwillige Menschen, welche gegen
den Strich bürsten und die altersbedingte Freiheit auskosten, zeigt sich in
den beiden anderen Erzählungen. Diese Menschen brechen den Alltag des Erzählers
auf, verunsichern und lassen dann Zwischenmenschliches spüren.
Die beiden letzten Erzählungen sind relativ kurz und lassen sich wegen des
lockeren und selbstreflexiven Stils, gut und mit Vergnügen lesen.
Dieses Buch ist eine Empfehlung für die kalten, dunklen und nassen
Novembernachmittage."