Botho Cude



B.C. mit Weißmeer-Kanal 1975

Botho Cude wurde 1954 in Höckendorf, Kreis Dippoldiswalde, als Sohn des Neulehrers Horst Cude und der Schneiderin Ruth Cude geboren. Er verlebte eine glückliche Kindheit in der Pioniergemeinschaft und verließ die Dorfschule mit einem allseits gefestigten Klassenstandpunkt. Nach der Ableistung des Ehrendienstes in der Nationalen Volksarmee und dem Besuch der Arbeiter- und Bauern-Fakultät nahm B.C. ein Studium am Zentralinstitut für Parapsychologie in Tiblissi auf, das er 1978 als „Kandidat spiritnych Nauk“ abschloß. Seit seiner Rückkehr in die DDR arbeitete er als Mantiker der SED-Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt.

Anfang der ’80er Jahre erbte B.C. eine Totobude in Berlin (Hauptstadt der DDR). Hier eröffnete er die konspirative Galerie „ROSTBLOCK“ und wirkte als Kunstagent für die IM-Szene des Prenzlauer Bergs. B.C. handelte mit Eintrittskarten für West-Berlin, Ausreiseverträgen für verdiente Künstler und liniengetreuen Anti-Plakaten-Plakaten („Weltkarte in den Grenzen der DDR“, „Der Friede muß geimpft sein“, „Kanonen statt Buttoms“).

Seit der Wende erforscht B.C. im Auftrag der „Theosophischen Gesellschaft von Atlantis“ Arbeit und Nachwirkung der Abt. Grenzwissenschaften des Institutes für dialektischen und historischen Materialismus des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR.

Man trifft ihn montags in den Kellern der Birthler-Behörde oder zu Ordensverleihungen im Berliner Büro der Bundeszentrale für politische Bildung. Nach seiner Lyrik („Ostelbische Litanei“, erschienen 1982 im Samisdat) und dem vorliegenden Nachschlagewerk „Neuestes Ostelbisches Bestiarium“ (zuerst erschienen 1994 im Eigenverlag, soeben in einer Neuauflage beim trafo verlag) legt B.C. 2005 mit „Schuld und Sünde“ erstmals ein Werk einem größeren Publikum vor.

Weitere Werke folgten: "Büchergrütze. Kritiken und Glossen 2000-2011", 2012, 214 S., ISBN 978-3-89626-943-0, 16,80 EUR

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