Mario Keßler

Historia migitra vitae? Über Geschichtswissenschaft und politische Bildung

 

2010, [= Hochschulschriften, Bd. 34], 255 S., ISBN 978-3-89626-646-0, 26,80 EUR

 

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Klappentext

Ist die Geschichte eine Lehrmeisterin des Lebens? Wie weit kann ihr Studium als Wegweiser eigenen Handelns dienen? Kann dieses Studium Toleranz und Kritikfähigkeit vermitteln sowie demokratische Spielregeln verankern helfen? Können Menschen somit besser verstehen, wie die Welt zu dem geworden ist, was sie ist, ob und wie man eine bessere Zukunft gestalten kann? Was ist von jenen zu lernen, die Geschichtswissenschaft als Beruf und politische Bildungsarbeit betreiben? Müssen die Menschen Geschichte als etwas Gegebenes hinnehmen oder ist zu fragen, wer diese Geschichte „macht“ und nicht zuletzt: wer ihre Geschehnisse deutet und in wessen Auftrag eine Geschichtsdeutung zur herrschenden und allgemein akzeptierten wird?

Um diese Fragen kreisen die zwölf in diesem Buch versammelten Beiträge. Sie behandeln ausgewählte Aspekte der Beziehungen zwischen Geschichtswissenschaft und Geschichtspolitik, erörtern Fragen der Wissenschaftskultur anhand historiographischer Beispiele und zeigen in Fallstudien die Problematik exilierter Wissenschaftler, die in ein Nachkriegsdeutschland zurückkehrten, das vom Kalten Krieg zerrissen war.

Mario Keßler arbeitet am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam und lehrt am Historischen Institut der Universität Potsdam. Er war Gastprofessor an mehreren Universitäten in den USA.
 

 

Inhaltsverzeichnis


Vorwort 7

Geschichtspolitik und politische Geschichte

Geschichtswissenschaft nach 1945: Personelle Beharrung, Brüche und Neuanfang in beiden deutschen Staaten 13

Wolfgang Abendroths „Sozialgeschichte“: Ein vergessener Klassiker? 37

Die Novemberrevolution und ihre Räte. Zur Geschichtspolitik in der frühen DDR 43

Politik und Geschichte. Über zeithistorische Kontroversen 73


Politische Bildung und Wissenschaftskultur

Politische Bildung als „Wegweiser der Menschheitskultur“. Arthur Rosenberg zwischen Universität und Arbeiterbildung 83

Zwischen Bebel und Bismarck. Ernst Engelberg – Bemerkungen zu Leben und Werk 99

Die Geschichte der DDR aus der Sicht amerikanischer Forscher 121

Zwischen Stalinismus und Linkssozialismus? Kommunistische Intellektuelle in Westeuropa 159



Exil und Rückkehr als Lehrstück politischer Kultur

Zwischen Ost und West. Zum 30. Todestag von Alfred Kantorowicz (1899–1979) 171

Arkadij Gurland: Sozialdemokrat und Politologe zwischen Weimarer Republik, Exil und westlichem Nachkriegsdeutschland (1904–1979) 191

Ein „freiheitsliebender Rheinländer“: Zum Tode des Historikers Helmut Hirsch (1907–2009) 211

Ossip K. Flechtheim (1909–1998): Ein politischer Wissenschaftler im westlichen Nachkriegsdeutschland 221

Nachweise der Erstdrucke 251

Der Autor 255