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Baugatz, Christian-Ulrich

 

Fühlendes Denken – denkendes Fühlen.

Vier Essays über den Geist der Romantik

2013, 260 S., mit zahlr., teils farbigen, Illustrationen des Autors, ISBN 978-3-86465-038-3, 22,80 EUR


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Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkung 13

1. Kapitel: Das neue Weltbild der Physik 19

2. Kapitel: Caspar David Friedrich – der Maler der Grenzübergänge 35

3. Kapitel: Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher, der Prediger der Unendlichkeit 79

4. Kapitel: Novalis, der Verkündiger der Natur 123

5. Kapitel: Bettina von Arnim – Prophetin des freien Geistes (1785–1859) 177

  1. Teil: Die Tochter der freien Reichsstadt Frankfurt/Main 177

  2. Teil Frühlingskranz – oder die Entdeckung der eigenen Kräfte 196

  3. Teil Die Günderode 208

  4. Teil Goethes Briefwechsel mit einem Kinde (1835) 218

  5. Teil Dieses Buch gehört dem König 228

 

Vorbemerkung

Das Wort „romantisch“ hat sich im allgemeinen Sprachgebrauch eingebürgert und ist daraus nicht mehr wegzudenken. Es bezeichnet eine gefühlvolle Haltung oder eine Situation, die Gefühle anspricht.

Die Epoche der Romantik, etwa von der französischen Revolution 1789 bis zur deutschen Märzrevolution von 1848, kann man nicht auf die Vorliebe für Gefühlsregungen und Stimmungen einengen. Die herausragendsten Vertreter dieses geschichtlichen Zeitabschnittes lebten das Ideal der vollständigen Entfaltung der Persönlichkeit und deren gleichzeitiger Bildung auf allen Gebieten. Die Epoche der Romantik war gleichsam eine Atempause zwischen zwei seelenlosen Systemen: Der sich dem Ende zuneigende patriarchalisch, rationalistische Absolutismus wurde abgelöst von der formierten, materialistischen Massengesellschaft des Kapitalismus. Beiden „Kollektivsystemen“ (C.G. Jung) ist es gemeinsam, daß sie nur Interesse an Untertanen und Handlangern haben. Zum Ende des 19. Jahrhunderts galten die Ideale der Romantik nichts mehr.

Im 20. Jahrhundert verkaufte das deutsche Volk seine Seele an Vertreter politischer Wahnvorstellungen; nach der Katastrophe des totalen äußeren und auch inneren Zusammenbruchs folgte der Wiederaufbau, teilweise als Restaurierung verstanden, und anschließend ergab man sich dem materiellen Wohlleben, dem Technikwahn und der elektronischen Unterhaltung. Eine seelenvolle Kultur, die unser aller Lebensgrundlage erhält, kann auf solchen Grundlagen nicht gedeihen. Die Suche nach der 'Blauen Blume', dem Symbol der Romantik, das ist die Suche nach der eigenen Seele. Diese Suche macht sich in den Suchenden bemerkbar in fühlendem Denken und in denkendem Fühlen. Die Romantik war auch eine religiöse Epoche. Die Naturreligion, die immer parallel und im Gegensatz zur offiziellen Religion, bisweilen im Gewande der Philosophie, der Kunst, in Form von Dichtung oder Malerei, praktiziert wird, kam in der Romantik zur vollen Erscheinung. Die moderne Naturwissenschaft des beginnenden 21. Jahrhunderts bestätigt die der Naturreligion zugrunde liegende Philosophie, wonach die gesamte Natur geistigen Gesetzen unterliegt. Naturreligion ist eine freie Form der Religion, sie steht im Gegensatz zu der dogmatischen Praxis der Glaubensgemeinschaften. Sie bezieht sich auf unseren Ursprung als Menschen: auf die Natur (oder das „Sein“). Der selbständig denkende und wahrnehmende Mensch bezieht aus dieser Quelle, der Natur, seinen inneren Halt, und er entnimmt ihr auch seinen Antrieb, zu menschlich sinnvollem und zukunftsweisendem Handeln: „Denn alles Denken ist doch das im Geist, was das Wachsen und Treiben in der Natur ist!“ Bettina von Arnim (Die Günderode, Frankfurt/Main 1994, S. 420)

Die hier vorgestellten vier Romantiker wurden ausgewählt, weil ihre Werke, ihre Handlungsweisen und Taten ohne eine besondere Übersetzung zu uns Heutigen eine deutliche Sprache sprechen.

 


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