Schon, Jenny

 

Rheinisches Rondeau. Erzählungen, Gedichte

 



2012, zahlr., teils farb. Fotos, 246 S. ISBN 978-3-86465-010-9, 18,80 EUR

Lesetermine der Autorin

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Zum Geleit

Jenny Schon und ich haben nicht nur in derselben Stadt gelebt, im rheinischen Brühl, sondern sogar in derselben Straße. Jenny, damals hieß sie noch Helga J., wohnte in der Tiergartenstraße, direkt am Eingang zum Brühler Schlosspark, neben der Eckkneipe, Schaffraths hieß sie wohl, in die ich von meinem Vater gelegentlich zum Bierholen geschickt wurde. Jenny (Helga) war bei den Jung­demokraten aktiv, und ich glaube, ich hatte sie angeworben.
Sie ging dann nach Berlin, im rheinischen Jargon von damals „Sibirien“, und ich denke, für sie war das der Schritt, der ihr weiteres Leben entschieden hat. Ihr neuestes Buch, „Rheinisches Rondeau“, eine Sammlung von Gedichten und Erzählungen, die um unsere Heimatstadt kreisen, macht überdeutlich, dass sie heraus wollte aus der Enge der rheinischen Kleinstadt, dem ganzen katholischen Milieu. Aber es zeigt auch gleichzeitig, wie sehr ihr die Stadt den­noch am Herzen liegt. So ist es eine Wiederentdeckungsreise, sie ist den Spuren ihrer Familie nachgegangen und hat den Geist der späten Adenauer-Ära in ihrer literarischen Arbeit eingefangen.  
Das „Rheinische Rondeau“, da sollte man sich vorsehen, gehört nicht in die Gattung des Heimat-Schrifttums. Kritische Distanz bleibt gewahrt. Es geht um Emanzipation und nicht um rückwärts gewandte Sentimentalität.
Ich hoffe sehr, dass dieses Buch in Brühl und weit darüber hinaus seine Leser finden wird.

Günter Verheugen

 

Weitere Lesermeinungen

"Auf den verschiedenen Ebenen Ihrer Gedichte kann man wandeln und verharren: Der Lauf der Geschichte, der Mensch in ihr, die Frage, was können wir tun, um diesen eine Wendung zu geben, um aus dieser Welt eine menschlichere, eine gerechtere zu machen, die Hoffnung darauf, dies tun zu können oder versucht zu haben, der Schmerz darüber, die Grenzen erfahren zu haben.“
Doerte Eriskat, Berlin


„Liebe Frau Schon – wir sind sehr beeindruckt! Haben das Manuskript gerade erhalten und wir werden es uns zum Jahreswechsel in aller Ruhe gönnen. Aber bei den ersten Gedichten blieb mir schon die Spucke weg und sicher ist: Sie bringen mich so zur Lyrik! Danke.“
Ulrich Brockmann, Buchhandlung Brockmann Brühl


Es sind ja eigentlich zwei Bücher, die sich ineinander spiegeln, der vordere Teil ist ein in sich selbst geschlossener
Lyrikband, der hintere, längere, bringt erzählende Prosa.
Die Idee der wechselseitigen Erhellung dieser beiden Teile ist schon an sich literarisch interessant, aber mehr noch: Hier ist das Experiment auf eine faszinierende dichterische Weise in der Art eines Reigens, eines Rundtanzes, eines Rondeaus durchgeführt. Das Lesen macht Freude.
Stofflich ist das Buch weitgehend von autobiographischen und familiengeschichtlichen Erinnerungen gespeist, aber nicht nur. Eingefügt in das Gesamtbild sind ungescheute ernste Bekenntnisse und Gefühlsausbrüche, zum Teil überraschend pointierte Episoden und tolle Phantasien. Der Gesamteindruck ist der einer zeit- und geistesgeschichtlichen Reflexion einer Kindheit im Adenauer-Deutschland, wie es im Untertitel für den Erzählteil des Buches heißt. Das damalige Leben in einer traditions- und vorurteilsreichen linksrheinischen, bei Köln gelegenen Stadt in der langen Nachkriegszeit ist in diesem neuen Buch von der Dichterin Jenny Schon in seinem subjektiv gefühlten und erfahrenen Niederschlag in ihrem eigenen Werdegang eingefangen.
Übrigens: Es ist in schönes Buch, nicht nur, aber auch: nicht zuletzt wegen der in ihm enthaltenen Fotos von Jenny Schon selber und aus ihrem Familienarchiv und von der gebürtigen Oberschlesierin Sigrun Heuser. Das Bild auf Seite 196 wirkt selber wie ein Gedicht. Auch das Anschauen des Buches macht Freude.

Dr. Horst Schulze, Kent/England, Germanist, 1.6.2012


„Wunderbare Texte, die mich sehr tief berühren wie alle Ihre Gedichte, liebe Jenny. Und dabei habe ich noch gar nicht alle gelesen!“
Dr. Joachim Süss, Theologe, Erfurt



Weitere Veröffentlichungen von Jenny Schon:

Wo sich Gott und die Welt traf – Westberlin, Geest Verlag, Vechta, 2011
Postelberg Kindeskinder – Träume und Trauma, Hess/Odertor-Verlag, 2011
Wie Männer mich lehrten die Bombe zu halten und ich sie fallen ließ, Gedichte, Geest Verlag, Vechta, 2009
Die Sammlerin, Roman, trafo Literaturverlag Berlin, 2009