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Volker Schobeß
Das Kriegshandwerk der Deutschen. Preußen und Potsdam 1717-1945. [Band I]
3. Aufl. 2017, 736 S., mehr als 450 Abb., ISBN 978-3-86464-055-1, 88,80 EUR lieferbar
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Inhaltsverzeichnis
Zum Geleit 13 Vorwort und Dank 15
Heereserziehung – Rückblick und Fortwirkung 19 Schwierigkeiten bei der Wahrheitsfindung 26 Disziplin und Staatsräson 27
Die Geschichte der Unteroffiziere 33 1. Friedrich Wilhelm I. 33 2. Friedrich der Große 41
Die Allgemeine Schulpflicht – Bildungsvorsprung in Preußen 47 Tugenden und Ehrenpflichten 53
Die Preußenmetropole – Unteroffiziere kamen aus Potsdam 57
Preußen – ein Nachkömmling auf dem Parkett der Weltgeschichte 65 Erziehung von Ausländern auf preußischen Militärschulen 75
Gegen Gefahren von außen – die preußische Heeresreform von 1860 79
Die Preußische Schulabteilung und das Lehr-Infanterie-Bataillon 85 Das Normal-Infanterie-Bataillon 89
Das militärische Zeremoniell in der Potsdamer Hof- und Garnisonkirche 93
Die Errichtung des Lehr-Infanterie-Bataillons 107 1. Formationsgeschichtliches zum Ersten Garde-Regiments zu Fuß 1819 111 2. Regularien und Verordnungen seit dem 19. Jahrhundert 119
Zucht bringt Frucht – das Schrippenfest in Potsdam 121 1. Ausbildung und Garnisondienst 129 2. Mit der Garde-Landwehr auf der Mopke 135
Von der Schulabteilung zur Unteroffizierschule Potsdam 141 Unteroffizierschüler in Potsdam 143
Festspektakel und fürstliche Besuche 145
Die Große Revue von
Kalisch 1835 – oder das Lustlager zu Ehren der
Russisch-Preußischen Vom Unteroffizier zum Chef des Generalstabs Karl Friedrich Wilhelm von Reyher 166
Erziehungsanstrengungen und Ausbildungsergebnisse im Fokus der deutschen
Militärgeschichte – 1848 179 Daten zur Fahne des Lehr-Infanterie-Bataillons 187
Mobilmachung – Krieg gegen Dänemark und Österreich 189 1852 191
Reichseinigung von oben – die neue Gefechtstaktik der Preußen 199 Die Norddeutschen Bundestruppen 206 1867 209
Gesicht des Krieges – St. Privat und Mars-la-Tour 211 1. Konkurrenz und Erbfeindschaft 211 2. Mobilmachung und Strategie 214 Unterschiedliche Geschütze und Gewehre 220 1870 224
Die Schlacht 225 1. Bilanz des Sieges 234 2. Nachbetrachtung und Andenkenkultur 239
Die letzte große Reiterschlacht in Europa 247 Die Deutsche Reichsverfassung 255
Die Preußische Kriegsakademie und ihre Erfolgsgeschichte bis 1914 259 1. Bildung als Modell militärischer Überlegenheit 263 2. Die Kriegsakademie vor und nach den Einigungskriegen 280 1870–1914 282
Anfänge und Sternstunden des Preußisch-Deutschen Generalstabssystems 1655–1918 291 1740–1786 294 1. Moltkes Auftragstaktik 298 2. Feldherren in der Retrospektive 308 1914/1918 313
Kriegsakademie und Generalstab im Dritten Reich 315 Erziehungsideale als Wirkmechanismen 318 1957 322
Von der Königlichen Kriegsschule zum Reichs- und Heeresarchiv Potsdam 325 1. Die Königliche Reichskriegsschule 326 2. Kriegsschulen im Ausland 329 3. Das Reichs- und Heeresarchiv in Potsdam 331
Das Königliche Große Militärwaisenhaus und seine Militärschüler 343 1. Zwischen Mars und Caritas 343 2. Vom Soldatenkind zum Militärschüler 351 3. Vom Ende der Monarchie bis zum Untergang des Dritten Reichs 356
Aus Kindern werden Soldaten – Kadettenerziehung in Preußen 359 Personelle Gliederung der HKA unter Kaiser Wilhelm II. 364
Personelle
Gliederung der Provinzial-Kadettenhäuser unter 1. Kindliche Prägung – Disziplin und Gehorsamkeit 365 2. Militärische Wertevorstellungen kontra ziviler Verantwortung 370 3. Erziehung ohne Körperstrafen 372
Kadetten- und Militärausbildung im Ausland 377 Das zaristische Russland 378 Frankreich, das sich gerne als „Grande Nation“ bezeichnet 379 Das British Empire 379
Das Königlich Preußische Kadettenhaus zu Potsdam 381 1. Von Stolp nach Potsdam 382 2. In Potsdam 390 1822 392 1848–1871 396 1912 398
Aus dem „Fürstenbuch“ der Potsdamer Kadettenvoranstalt 403
Das Lehr-Infanterie-Bataillon vor dem Ersten Weltkrieg 407 1. Das letzte Schrippenfest von 1914 413 1914–1918 414 2. Das Ende der Heeres-Unteroffiziersschule 418
Der Erste Weltkrieg 1914–1918 423 1. Der Vertrag 426 2. Das deutsche Mobilmachungssystem von 1914 427 Vor- und Nachteile des deutschen Mobilmachungssystems von 1914 428 3. Unterschiedliche Interessen – unterschiedliche Kriegsziele 429 4. Kriegswirtschaft und Nationalökonomie 432 5. Krieg als Taktiklehrer 437
Das Lehr-Regiment im Dienste der Republik 441 1919 442
Von der Reichswehr zur Deutschen Wehrmacht 447 1. Das Hunderttausend-Mann-Heer 447 2. Die Verantwortung von Kriegervereinen 453 3. Geheime Ausbildungs- und Rüstungsmaßnahmen 456 4. Potsdamer Kasernenbauten unter der NS-Herrschaft 460 Personalstärke Standort Potsdam 465 5. Die Panzer-Aufklärungs-Lehrabteilung Krampnitz 466 6. Die Panzertruppenschule II Krampnitz 472
Vorbetrachtung zur Beschreibung des Russland-Feldzugs 475
Was Adolf Hitler umtrieb 478 1. Ein Mann mit Machtinstinkt 478 2. Vom Meldegänger zum „Feldherrn“ 481
Hitlers persönlich beeinflusste Sommeroffensive von 1942 491 Falsche Schlüsse aus frühen Erfolgen – die getarnte Mobilmachung 500
Die deutsche „Blitzkriegsstrategie“ – Panzerkampf im Osten 503 1. Der Angriff 503 1941 504 2. Panzer vor! 507 3. Die sowjetische Panzerrüstung 512 4. Tod oder Gefangenenschaft – der Große Vaterländische Krieg 526 1941/42 527 5. Stalins Verhalten vor dem deutschen Angriff 533 6. Die militärischen Folgen des Großen Terrors 538
Taktik – Waffen – Kesselschlachten 541 1. Waffen und Verluste im Vergleich 541 2. Acht/Acht 558 3. Durchhaltewille in Cholm 564 4. Letzte strategische Initiative bei Kursk 565 1943 569 5. Der Stahlhelm – Symbolik des Frontsoldaten 573
Niederlagen – Rückzüge – Ortskämpfe 577 1. Kriegsverbrechen 577 2. Häuserkampf und Scharfschützen 579 1943/44 583 1944/45 586 3. Die Panzerfaust als Nahkampfmittel 588 4. Die Berliner Operation 589
Kampf und Mord – die Truppenverbände der Waffen-SS 594 1. Gliederung und Aufgaben 594 2. Erziehung und Einsatz 600 3. Europas Freiwillige 602
Die Wehrmacht im Bild der Geschichte 607 1. Die Amtliche Geschichtsschreibung 608 2. Ein ganz normaler Polizeibeamter aus Potsdam 614 3. Das „Yale-Experiment“ 618 4. Propaganda 619 5. Kampfwert und Kampfführung im Vergleich 620 Vaterlandsliebe 629
Die 12. Armee Wenck im Heimatkrieg – militärischer Widerstand gegen Hitler 631 1. Gehorsamkeit auf dem Prüfstand 638 2. Inneres Gefüge und Gruppenkohäsion der Truppe 640 3. KZ und Stalag 644 4. Das Schicksal des Soldaten Jochen Klepper 646 5. Widerstand – ein Widerspruch zum Partisanenkrieg? 648 6. Idealisierung eines Regiments 656 7. Wer war Kadett? 658 8. Die Auslöschung Preußens 659
Hitlers Waffensysteme der Zukunft 661 1955 – Die deutsche Wiederbewaffnung 662 Traditions – und Streitkräftebewusstsein heute 669
Epilog – „Das Ziel eines Krieges ist sein Ende.“ 677 1. Was Krieg in der Vergangenheit und für die Zukunft bedeutet 677 2. Appell – weil Soldaten auch Opfer sind 680
Anhang 685 Otto Carl Lorenz von Pirch 1765–1824 687
Uniformierung der Eleven-Akademie de Nobles in Berlin zur Hauptkadettenanstalt und Kadettenhäuser Deutsches Reichsheer 1913 694 Unteroffizierschulen und Unteroffiziervorschulen 696 Preußische Militär- und Waffenschulen nach 1871 700 Tod des Generals von Koschembahr 704 Wer war Kadett? 714
Literaturverzeichnis 719 Bildnachweis 734 Zum Autor 736
Zum Geleit Eine Armee ist eine politische Institution wie auch ein Gebilde institutionalisierter Gewalt, da sie in der Lage ist, das eigene Land vor Gewalt von außen zu schützen, ggf. aber auch gewaltsame Mittel zur Aufrechterhaltung der inneren Ordnung bereit hält. Sie ist somit ein Instrument der Selbstbehauptung eines Staates nach außen und fallweise nach innen. Das Militär und seine Prinzipien sind folglich auf das engste mit dem Staat verknüpft. Um die Kultur einer Armee bestimmen zu können, ist es unumgänglich, sich von der gerne unterstellten Homogenität des Militärs zu verabschieden und die Frage zu stellen, um was es im militärischen Umfeld tatsächlich geht. Dabei stößt man insbesondere in den Teilstreitkräften, den einzelnen Truppengattungen und sogar innerhalb der verschiedenen Dienstgradgruppen auf Subkulturen. Ungeachtet dessen integriert das Militär die politische Vorstellung von Volk, Territorium und Staat in einzigartiger Weise, so dass ihm eine besonders ordnungsstiftende und bewahrende Rolle zufällt. Durch diese Klammerfunktion legitimiert das Militär den Staat und letztendlich sich selbst. Allen Militärorganisationen gemeinsam sind Ausbildung und Lehrgänge, mittels derer Individuen in die Militärkultur in Form eines Sozialisationsprozesses integriert und mit den Besonderheiten der militärischen Lebensweise vertraut gemacht werden sollen. Dabei werden sie in die Hierarchie aber auch Bürokratie, in die geltenden Gesetze und Bestimmungen, in das Wesen der Kameradschaft und Loyalität und in die militärischen Symbole, Rituale und das spezifische Vokabular eingewiesen. Diese Kultur militärischer Disziplin wird in der Regel schnell verinnerlicht, wobei nicht so sehr dem einzelnen Soldaten, sondern vielmehr der Gruppe die größere Bedeutung zufällt, da sie in Krieg und Frieden emotionale und physische Sicherheit gewährleistet. Die Idee des Korpsgeistes bezieht sich dabei nicht nur auf die unmittelbare Einheit, sondern auch auf eine bestimmte Dienstgradgruppe. Insbesondere das Offizier- und das Unteroffizierkorps verstehen sich über die jeweilige Teilstreitkraft als Gesinnungsgemeinschaften im Denken und Handeln, da beide für unterschiedliche soziale Schichten stehen und verschiedene Positionen innerhalb der militärischen Hierarchie einnehmen. Da das Militär als Träger des staatlichen Gewaltmonopols stets eine latente Gefahr für die politische Führung darstellt, legt die Exekutive großen Wert auf die Verankerung des Prinzips von Befehl und Gehorsam auf allen Ebenen der Streitkräfte. Vor diesen Hintergrund nimmt sich Volker Schobeß mit der vorliegenden Arbeit der Frage an, wie eine Armee das Bedingungsverhältnis von Herrschaft, Macht und Gewaltsamkeit integrieren konnte und versucht erstmals, mittels einer Betrachtung der Erziehungs- und Ausbildungskultur der preußisch-deutschen Armee über einen Zeitraum von mehr als 200 Jahren Antworten zu finden. Wenn sich dabei die Untersuchung primär auf Preußen konzentriert, geschieht das nicht in Gefolge einer preußenorientierten Geschichtsauffassung, sondern in Anerkenntnis der gewichtigen Rolle, die Preußen seit Beginn des 18. Jahrhunderts in Deutschland zugewiesen bekam. Dem Autor war es zudem ein großes Anliegen, das Phänomen der militärischen Erziehungskultur in Preußen anschaulich darzulegen und einer breiten Leserschicht ein Bild der wichtigsten Ereignisse und Begebenheiten zu vermitteln. Da über den Werdegang der preußisch-deutschen Armee immer noch Vorstellungen umgehen, die geradezu als abenteuerlich zu bezeichnen sind, will dieses Buch auch dazu beitragen, sie zu zerstreuen. Schon aus diesem Grund sei ihm der gebührende Erfolg und eine weite Verbreitung gewünscht. Dr. Frank Wernitz Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
Vorwort und Dank Kriegsgeschichte ist Teil der allgemeinen Geschichte und darum ist die deutsche Militärgeschichtsschreibung ein wichtiger Bestandteil unserer ureigensten „Universalgeschichte“. Nur in diesem Zusammenhang lässt sie sich auch deuten. Die Militärerziehung und Ausbildung in der Preußisch-Deutschen Armee war geradezu vorbildlich und Teil des militärischen Erfolges. Die Erziehungs- und Ausbildungskultur vergangener Streitkräfte steht jedoch vielfach im Hintergrund historischer Bewertungen. Die sich am geistigen Fortschritt orientierenden preußischen Heeresverfassungen waren ein reales Spiegelbild vom Bildungsniveau der Gesellschaft und lassen daher auch militärsoziologische Rückschlüsse zu. Die Bildungsgeschichte Deutschlands stand also immer im Zusammenhang mit der Entwicklung des preußischen Militärwesens. Der Aufstieg des preußischen Staates zur europäischen Großmacht hätte ohne seine Bildungsreformen, die in zivilen und militärischen Schulen gleichermaßen Anwendung fanden, nicht stattfinden können. Letztendlich trug hauptsächlich die geistig- militärische Kompetenz des preußischen Staates zur Bildung des deutschen Einheitsstaates von 1871 bei. Die Reichseinigung von 1871 bleibt ein Höhepunkt in unserer Nationalgeschichte. Gründliche Aufklärung zum beschriebenen Sachverhalt, mit einer Gesamtchronologie des Themas, Militär und Erziehung, hätte das Heeresarchiv in Potsdam liefern können. Am 14. April 1945 gingen jedoch fast alle archivarischen Quellen des Preußisch-Deutschen Heeres, mit all seiner ambivalenten Kriegsgeschichte, unter. Ein unermesslicher Verlust von geschichtlicher Bedeutung, mit politischen Langzeitfolgen, denn es hatte auch etwas mit dem Verlust der Archive zu tun, dass die Nachkriegsbetrachtung preußisch-deutscher Militärgeschichte oft undifferenziert und einseitig ausfallen konnte. Dass aber Potsdamer Aktenreste aus der Kriegsgeschichtlichen Forschungsanstalt des Heeres noch erhalten geblieben sind und von der Roten Armee beschlagnahmt wurden, gilt inzwischen als sicher. Nach 1945 konnte in beiden deutschen Staaten eine Umwidmung der deutschen Geschichte verzeichnet werden. Nach dem Verursacherprinzip des Zweiten Weltkriegs und dem Völkermord an den europäischen Juden schien das damals auch ohne Alternative, weil ja alle moralischen und ethischen Grundsätze einer alten gewachsenen Ordnung keine Rolle mehr gespielt hatten. Aber die Umwidmung fand mit Inkaufnahme von Verlusten der eigenen nationalen Identität und auch auf Kosten der Wahrheit statt. Ja, es kam noch schlimmer, als man in Ostdeutschland damit begann, deutsche Geschichte im Sinne einer marxistisch-leninistischen Weltanschauung umzuschreiben. So mussten mehrere Generationen mit Geschichtslügen aufwachsen, ohne je etwas anderes erfahren zu dürfen. Wie wir heute wissen, ist Geschichtsfälschung ein hilfreiches Werkzeug für jede Diktatur. Geschichtliche Manipulationen sind daher auch immer ein Angriff auf die Gesellschaft, die sich mit neuen Forschungsansätzen dagegen wehren muss! Eine quellenkritische Auseinandersetzung und textkritische Neubewertung der frühen Nachkriegsbetrachtung preußisch-deutscher Militärgeschichte ist daher weiterhin notwendig. Heute reicht es freilich nicht aus, Geschichte nur so zu verstehen, wie sie uns beschrieben wurde. Viel wichtiger scheint die Frage nach dem Warum und wie es zu bestimmten Entwicklungen überhaupt kommen konnte. Es beginnt also die mühsame Suche nach glaubhaften Primärquellen, die mit zeitgeschichtlichen Erkenntnissen abgeglichen werden müssen. Wenn mit diesem Buch auch nicht die Rechtfertigung eines überholten Geschichtsbildes altmilitärischer Tradition betrieben werden soll, so glaubt der Verfasser doch, versäumte oder erst gar nicht gestellte Fragen, die auch etwas mit unserer demokratisch bestimmten Daseinsform zu tun haben, beantworten zu müssen. Die erstaunliche Überlegenheit des preußisch-deutschen Militärwesens hing mit einer sehr komplexen und erfolgreichen Erziehung in perfekt organisierten militärischen Lehranstalten zusammen. Viele Impulse gingen in dieser Hinsicht von Potsdam aus. Diese militärische Erziehungs- und Ausbildungskultur gibt also Antworten darauf, warum alles so reibungslos funktionierte, selbst bis 1945! Wer sich gedanklich und inhaltlich auch mit dem düsteren Kapitel des Nationalsozialismus, sozusagen dem marginalen Endpunkt aller deutschen Kriegsgeschichte, auseinandersetzen will, um Zusammenhänge besser zu verstehen, muss daher in der Geschichtsschreibung weit zurückgehen, sehr weit sogar! Das Wissen vom Ursprung, in Verbindung mit dem bewussten Endpunkt, ist für uns von größter Bedeutung, warum? Weil daraus mehr geschichtliches Staatsverständnis und darüber hinaus vielleicht auch ein wenig mehr Bekenntnisse zur eigenen Identität im heutigen Deutschland in Europa erwachsen könnte. Daher erhebt diese Schrift auch Anspruch, gesellschaftspolitischen Diskussionen nicht aus dem Wege zu gehen. Gleichzeitig sollen dem Leser militärische Sachbegriffe zur Problematik der Taktik, zu verschiedenen, teils grausamen Waffensystemen und zu alldem, was die Professionalisierung des Kriegshandwerks der Deutschen in den letzten 200 Jahren ausgemacht hatte, näher gebracht werden. Ob und inwieweit die hier dargelegte Geschichtsauffassung Gehör finden kann, bleibt der geneigten Leserschaft oder vielleicht erst einer Einschätzung von morgen vorbehalten. Freilich ist eine erschöpfende Auskunft zur gesamten Kriegsproblematik der Deutschen, auch zu wichtigen Fragen von Schuld oder Versagen, mit dieser Studie weder möglich noch beabsichtigt gewesen. Mein ausdrücklicher Dank gilt allen hilfsbereiten Freunden und Bekannten, die mir vielfältiges Material zur Verfügung gestellt und mich bei der Durchführung dieses Buchprojekts tatkräftig unterstützt haben. Inbegriffen in meinen Dank der Trafo/Verlag von Herrn Dr. Wolfgang Weist, mit dem sich der Autor seit Jahren verbunden fühlt.
Volker Schobeß, Potsdam 2014
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