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Fuchs-Kittowski, Klaus / Piotrowski, Siegfried (Hrsg.)

“Kybernetik und Interdisziplinarität in den Wissenschaften – Georg Klaus zum 90. Geburtstag. Gemeinsames Kolloquium der Leibniz-Sozietät und der Deutschen Gesellschaft für Kybernetik im November 2002 in Berlin”

[= Abhandlungen der Leibniz-Sozietät, Bd. 11], trafo verlag 2004, 396 S., ISBN 3-89626-435-4, 49,80 EUR

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Zum Inhalt

"Kybernetik in philosophischer Sicht" war der Titel des für Generationen von Philosophen in der DDR und weit darüber hinaus grundlegenden Werkes von Georg Klaus.

In einer Rezension der Arbeit für die Zeitschrift für Philosophie begrüßte einer der Herausgeber diese als entscheidendes Werk gegen den Dogmatismus in der Philosophie, und leitete die Rezension mit den Worten von Karl Marx in seinem Brief an Ruge ein: "Wir treten dann nicht der Welt doktrinär mit einem neuen Prinzip entgegen: Hier ist die Wahrheit, hier kniee nieder! Wir entwickeln der Welt aus den Prinzipien der Welt neue Prinzipien."

Dass damals die Frage des Dogmatismus in der Philosophie und seine Überwindung im Vordergrund stand, entsprach dem Geist der Zeit.

Wenn heute – 40 Jahre nach dem Erscheinen des Klaus’schen Werkes – die Zukunft schon begonnen hat, läuft man Gefahr zu vergessen, durch wen und durch was die Grundlagen für sie gelegt wurden, was ihre Vorboten waren. Die "Kybernetik" selbst ist in ihrer ursprünglichen Form schon ein Teil der Vergangenheit, da ihre Erkenntnisse von den konkreten Einzelwissenschaften aufgenommen wurden. Ihr Siegeszug aber ist nicht zu leugnen. Doch ist es zurückblickend erstaunlich, welch große Hoffnungen, vor allem die wissenschaftliche Welt, seinerzeit mit der Entwicklung der Kybernetik verband. Da war vor allem die Förderung des interdisziplinären Denkens durch die Kybernetik, die es ermöglichte, dass Vertreter unterschiedlicher Disziplinen miteinander kommunizieren können. Kybernetik sollte alle Bereiche der Wissenschaft und des gesellschaftlichen Lebens revolutionieren.

Heute nun scheint es so, als sei von alledem nur noch die Vorsilbe im Wort "Cyberspace" geblieben.

Ziel des gemeinsamen Kolloquiums der Leibniz-Sozietät und der Deutschen Gesellschaft für Kybernetik war es aufzuzeigen, wie aktuell kybernetisches Denken nach wie vor ist. Die heutigen globalen digitalen Netze, die Datenautobahnen und Information-Highways, die virtuellen Welten usw. wären ohne die grundlegenden Arbeiten von damals nicht denkbar. So auch nicht ohne den Versuch von Georg Klaus, mit Hilfe einer dialektisch interpretierten Kybernetik und einem konkreten Humanismus, den Dogmatismus in der Philosophie, in der Politik, aber auch im kybernetischen Denken selbst, entgegen den äußeren Umständen, zu überwinden.

 

Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkungen der Herausgeber 11

Klaus Fuchs-Kittowski und Siefried Piotrowski

Begrüßung der Teilnehmer durch den Präsidenten der Leibniz-Sozietät

Georg Klaus: Ein kreativer Philosoph 17

Herbert Hörz

Interdisziplinarität als Kernforderung (nicht nur) kybernetischer Wissenschaftsrevision 21

Helmar Frank

Kybernetik als interdisziplinäres Projekt – Zum Wirken von Georg Klaus 45

Herbert Hörz

 

Beobachtung – Modus des Systemzugangs zwischen Kontrolle und Freiheit 55

Alfred Locker

Frühe Verbindungen zwischen Kybernetik und Systemtheorie 63

Günter Ropohl

 

Ist Kybernetik nur noch Nostalgie? 73

Horst Völz

 

Georg Klaus als Philosophiehistoriker 83

Siegfried Wollgast

 

 

Vergabe des Wiener-Schmidt-Preises 2002 der Gesellschaft für Pädagogik und Information (GPI) und der Deutschen Gesellschaft für Kybernetik (GfK) 101

 

Kybernetik und Pädagogik: Gegensatz oder Ergänzung? 103

Gerhard E. Ortner

 

Vergabe des Preises 2002 an Professor em. Dr. habil. Dr. h.c. mult. Friedhart Klix 107

Siegfried Piotrowski

 

Laudatio auf den Preisträger 111

Werner Krause

 

Über kybernetische Aspekte in der Psychologie 117

Friedhart Klix

 

 

Kybernetik, Information und Kommunikation 135

 

Wie Georg Klaus seine Philosophie im Zeitalter interdisziplinären Denkens verstand 137

Heinz Liebscher

 

Kybernetik, Informatik und Philosophie – Zum philosophischen Denken von Georg Klaus: Im Spannungsfeld zwischen formalem Modell und nichtformaler Welt 149

Klaus Fuchs-Kittowski

 

Impulse zur praktisch interdisziplinären Arbeit aus der Kybernetik und Wandel der Umsetzungsmöglichkeiten in den 70er und 80er Jahren der DDR 189

Helmut Metzler

 

Menschenhirn und Elektronenhirn – Georg Klaus und der Beginn der KI – Forschung 199

Frank Dittmann

 

 

Kybernetik und Gesellschaft – Mathematik und Dialektik 215

 

Eine fast vergessenes Buch aus dem Jahre 1949. Georg Klaus und Peter Porst "Atomkraft  – Atomkrieg?" 217

Dieter Wittich

 

Über das Verhältnis von Wahrheit und Parteilichkeit 227

Wolfdietrich Hartung

 

Georg Klaus als "Kybernetikpapst" – eine Begebenheit zum Verhältnis von G. Klaus und H. Ley 235

Werner Kriesel

 

Das Wirken von Georg Klaus auf dem Gebiet der Logik 239

Lothar Kreiser

 

Georg Klaus, die Dialektik, die Mathematik und das lösbare Problem disziplinärer Philosophie 251

Rainer Thiel

 

 

Kybernetik weltweit 265

 

Creating the Vision for the Internet – From the Wiener Circles to Licklider and ARPA’s IPTO 267

Ronda Hauben

 

 

Semiotik und Medien 283

 

Die Rolle der Sigmatik in der Zeichenkonzeption von Georg Klaus   285

Hermann Kalkofen

 

Georg Klaus – Gedanken zu seiner Semiotik 295

Hans Bozenhard

 

Medientheoretische Aspekte im Werk von Georg Klaus 311

Michael Eckardt

 

SIGNAL VERSUS ZEICHEN? Zeit, Medium, Maschine 323

Wolfgang Ernst

 

Die Sigmatik von Georg Klaus – ein Teilgebiet der Semiotik?

Zur Materialität materialistischer Zeichentheorien 333

Martin Carlé

 

Anti-Aircraft Fire Control: Wiener and the Germ of Cybernetic Insight 353

Jay Hauben

 

 

Erinnerungen an und Erlebnisse mit Georg Klaus und seinem Wirken   361

 

Kybernetik und Interdisziplininarität in der Bibliothekswissenschaft 363

Walther Umstätter und R.Wagner-Döbler

 

Pater Gustav Wetter SJ besucht Prof. Georg Klaus 367

Karl Reinisch

 

Georg Klaus – persönlich Erlebtes 371

Wolfgang Eichhorn

 

Georg Klaus und das Schachspiel 375

Reinhard Fuchs/Michael Eckardt

 

Georg Klaus und die Spieltheorie 381

Dieter Schulze

 

Die Kybernetik-Kommissiondes Forschungsrates der DDR 1968 ff. 383

Rainer Thiel

 

 

Anhang 387

 

Doktordiplom 388

 

Jugendbild von Georg Klaus 389

 

Brief von Georg Klaus an Max Bense 390

 

Bemerkungen zum Brief von Georg Klaus an Max Bense 391

Michael Eckardt

 

Autorenverzeichnis 393

 

 

Mit diesem Band eröffnet die Deutsche Gesellschaft für Kybernetik zugleich eine kybernetische Schriftenreihe im trafo Verlag, Berlin. 
In Vorbereitung sind:

Der „Berliner November“ der Deutschen Gesellschaft für Kybernetik (GfK) ist Tradition geworden. Anlässlich dieser Veranstaltungen wurden in den vergangenen Jahren die Preise für Gesellschafts- und Organisationskybernetik und gemeinsam mit der Gesellschaft für Pädagogik und Information (GPI) die Wiener-Schmidt-Preise vergeben. Seit dem Jahre 2000 ist die Leibniz-Sozietät Mitveranstalter.

Die zu den Kolloquien eingeladenen Referenten garantieren ein hohes Niveau der Referate. Die eröffnete Schriftenreihe fasst die wesentlich Referate in Sammelbänden zusammen.

Die Schriftenreihe stellt auch ein Angebot an junge Wissenschaftler dar, der Deutschen Gesellschaft für Kybernetik Dissertationen, die sich mit Kybernetik beschäftigen, anzubieten. Eine Jury wird  jährlich einen Preisträger ermitteln und dessen Arbeit veröffentlichen.

 

Wegen weiterer Informationen wenden Sie sich bitte an die Deutsche Gesellschaft für Kybernetik, deren Vorstandsmitglieder Sie unter

http://www.gesellschaft-fuer-kybernetik.org

finden.