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Marx und Moritz. Unbekannter Marx – quer zum Ismus – 1945-2015

trafo verlag 1998, 22000, ISBN 3-89626-153-3, 171 S., EUR 13,80

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Ein provokantes Buch über und gegen die ewig Gestrigen!!

 

Zum Inhalt

Rainer Thiel – Jahrgang 1930, bei Kriegsende 14 Jahre alt, stand nicht in der Tradition der alten Arbeiterbewegung. Doch der neugierige Gymnasiast der ersten Nachkriegsjahre fragte, was denn der Name "MARX" bedeute.

Von Geschichtsdeutung, Philosophie und Mathematik beeindruckt, bewegte den Neugierigen: Wie weiter? Wie anwenden? – So fand er auch Exempel Marx’scher Denkart, die ‘geborenen’ Marxisten fremd blieben. In Themen seiner Veröffentlichungen gefaßt:

 

"Newton, Marx und Einstein" (1957); "Kybernetik in Marx’ Kapital" (1962, an der Seite von Georg Klaus); "Quantität oder Begriff?" (Verlag der Wissenschaften 1967); "Mathematik – Sprache – Dialektik" (Akademie-Verlag 1975); "Dialektik von Abstrakt und Konkret" (1984); Allmählichkeit des Qualität-Umschlagens (1963 und 1994–1998); Spezifikation dialektischer Widersprüche vor dem Hintergrund mathematischer Modelle (1988); Dialektik der erfinderischen Kreativität, Mitbegründer der Erfinderschulen in den Kombinaten der DDR, der Methodik des Erfindens und der Widerspruchsorientierten Strategie/Produkt-Planung, die jetzt auch in den alten Bundesländern heimisch wird, Mitbegründer dieser Literatur (1976–1998).

Der Querkopf wurde mehrmals gefeuert, nahm Gelegenheit, das Leben kennenzulernen, verschaffte sich Spielraum und fragte: Was hätte Marx getan? – So klopfte Thiel Fassaden ab und testete: Was haben Akademiker, Funktionäre, Politiker und Gefolgsleute sich unter Marx vorgestellt? Was fällt ihnen schwer zu verstehen? Haben sie Marx gelesen? Wie groß ist ihre Distanz zu ihrem Namenspatron?

Thiel dokumentiert erhebliche Distanzen. Er präsentiert ausgiebig Marx und zeigt mit Marx’ Worten als Beleg: Marx ist anders, als man sich vorstellt. Marx wird von Thiel mit Lust zitiert; Thiel ist bestrebt, dem Leser Vergügen zu bereiten.

Die Überschriften der Essays zeigen essaygemäß an, was der Autor – vor dem Hintergrund jüngster Geschichte und eigenen Erlebens – im Distanzfeld zwischen Marx und Marxisten für erzählenswert hält. Thiel ist an akademischer Struktur des Buches nicht interessiert. Allerdings sind in den Essays Begriffe hintergründig präsent wie "Verantwortung des Individuums", "Persönlichkeit", "Individuum und menschliche Gattung", "Demokratie", "Offenheit und Unvorhersagbarkeit der Geschichte", "Dialektik", "Arbeit und Muße", "Kreativität" usw. Auch ist präsent in jedem der Essays – in anderer Farbe jeweils – das Netz der Begriffe. Das aus dem Rahmen des Gewohnten herausfällt.

Auch wird dokumentiert, wie sich linke Blätter der Analyse von Geschichte verweigern, sobald die Eigenverantwortung der Linken berührt wird.

Thiel belegt – in jedem Essay mit andern Mittel: Nicht Marx ist gescheitert, eher ist Mangel an Marx-Kenntnis den Linken zum Verhängnis geworden. Marx bedenkend werde man ver- stehen, warum gewisse Gesellschaften untergegangen sind, warum übriggebliebene sich immer noch reproduzieren und daß sie dennoch – ihre Gesetze ausgestaltend – transformabel sind. Zugleich wird von Thiel betont, daß Marx und Engels sich immer geweigert haben, widerspruchsfreie Zeitalter vorherzusagen.

 

 

Inhaltsverzeichnis

Zur Sache und zum Autor

1. "Mehr hatte ich nicht riskiert"

2. Geschlagne Truppen lernen gut ? ? ?

3. Ich hab’s probiert. Ich such Gefährten

3.1 Dialektik für Industrielle – Schöpfer-Lust und Professoren-Schreck

3.2 Ingenieur-Projekte für Arbeitsplätze. Demokratie am Arbeitsplatz

3.3 "Daß Menschen nicht in Massen noch vor den Bäumen untergehn".

3.4 Des Kanzlers Wort – was für ein Hohn!

4. Der Nicht-Proleten Diktatur. Ich raubte mir das Wort

5. Tränen für Honecker

6. Zwei Zentren sind in Marxens Werk. Wer kennt beide? 7. Marx und Muße. Marx und Goethe. Marx als Muse

8. Wer hebt die Entfremdung auf?

8.1 Arbeiter? Bürger?

8.2 Die Arbeit? Ja und nein

8.3 Reichtum ist ganz anders. Marx über Reichtum

9. Entfremdung pfeift aus allen Medien. Marx über das Öffentliche

10. Die "Verhältnisse" – Moritz mit Peachum kontra Marx

11. Rosa Luxemburg-Schmähung in Sozialistischer Tageszeitung

12. Das Marx-Defizit der SED und Folgen für die PDS

13. Marx zur Form des Volkseigentums und ein Staatsstreich Honeckers vermittels Marx-Fälschung

13.1 Staatsstreich

13.2 Wir glaubten, Marx hätte alles geklärt. Und hatten ihn nicht gelesen

13.3 Vorschläge von Wolfgang Harich, die Arbeiter betreffend

13.4 Marx und Engels über die Form des produktiven Volkseigentums

13.5 Zur Frage des Staates. Marx und die Anarchisten

13.6 Honecker für Selbstherrschaft und Konspiration, für Bakunin, gegen Marx

13.7 Hätten Marx und Engels spekulieren sollen?

14. Also hat Marx gesagt: in der Gesellschaft keine Voraussagen

15. Zwei Netzwerke nach Marx

15.1 Der Teufelskreis "Produktionsmittel-Privateigentum und Entfremdung"

15.2 Entfremdungshemmer

15.3 Koinzidenz von Interessen – ein Netzwerk konvergierender Interessen

16. Marx und die Kinder

Beilage: Ausgewählte Korrespondenz

 

 

Weitere Informationen zum Autor und seinem publizistischen Gesamtwerk unter: www.Thiel-Dialektik.de

 

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